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Über 20 Länder wollen angeblich an Russlands Anti-ESC teilnehmen

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Über 20 Länder wollen angeblich an Russlands Anti-ESC teilnehmen

Die von Kremlchef Wladimir Putin ausgerufene Musikshow als Konkurrenz zum Eurovision Song Contest (ESC) ist nach Angaben aus Moskau auf grosses Interesse gestossen.
12.02.2025, 04:0612.02.2025, 04:06
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Über 20 Länder wollen teilnehmen, wie Putins Kulturberater russischen Agenturen zufolge sagte.

Russian President Vladimir Putin listens to acting Governor of the Kursk Region Alexander Khinshtein during their meeting at the Kremlin in Moscow, Russia, Wednesday, Feb. 5, 2025. (Gavriil Grigorov,  ...
Putin will eine Konkurrenzveranstaltung zum ESC auf die Beine stellen.Bild: keystone

Unter den Teilnehmern seien neben einer Reihe von Ex-Sowjetrepubliken auch China, Brasilien und Saudi-Arabien, sagte Kulturberater Michail Schwydkoi gemäss russischen Agenturen. Vom ESC ist Russland wegen seines Angriffskriegs gegen die Ukraine ausgeschlossen worden.

Über die grosse Teilnehmerzahl an dem «Intervision» genannten TV-Wettbewerb freute sich auch Russlands Aussenminister Sergej Lawrow. Die Veranstaltung biete allen Ländern die Chance, «ohne jede Zensur» ihre besten musikalischen Traditionen vorzustellen, versprach der Moskauer Top-Diplomat bei einem Treffen mit Botschaftern.

«Keine Perversionen und Verhöhnungen der menschlichen Natur»

«Ich garantiere, dass es dort keine Perversionen und Verhöhnungen der menschlichen Natur geben wird, wie wir es bei den Olympischen Spielen in Paris beobachtet haben», fügte Lawrow hinzu.

Der Eurovision Song Contest ist bekannt dafür, dass dort schon oft offen queere Künstler antraten und die Show sehr bunt und divers ist. So gewann etwa 1998 für Israel die Transfrau Dana International, 2014 für Österreich der homosexuelle Sänger Tom Neuwirth als Sängerin Conchita Wurst.

Auch in der Schweiz sorgte die ESC-Kultur im Vorfeld der diesjährigen Austragung für Kritik. Die religiös-rechtskonservative Kleinpartei wollte die Veranstaltung mit Einsprachen und Petitionen an mehreren möglichen Veranstaltungsorten verhindern. In Basel, wo der ESC nun im Mai stattfindet, blieb ein entsprechendes Begehren chancenlos.

Russland unterdrückt Nicht-Heterosexuelle

In Russland sind die Rechte von Minderheiten, die nicht der heterosexuellen (angeblichen) Norm entsprechen, stark eingeschränkt. Die öffentliche Darstellung von Homosexualität etwa ist verboten. Die sogenannte LGBT-Bewegung wurde als «extremistische Organisation» eingestuft.

LGBT oder auch die englische Abkürzung LGBTQI+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Menschen, queere sowie intergeschlechtliche Menschen – eventuelle Pluszeichen oder Sternchen sind als Platzhalter für weitere Identitäten und Geschlechter gemeint. (sda/dpa/con)

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26 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gina3
12.02.2025 08:42registriert September 2023
«Ich garantiere, dass es dort keine Perversionen und Verhöhnungen der menschlichen Natur geben wird, wie wir es bei den Olympischen Spielen in Paris beobachtet haben», fügte Lawrow hinzu.

Deshalb führen sie auch Krieg (Verzeihung: Spezial Operation)- weil sie die Menschlichkeit respektieren und keineswegs perversen Tendenzen folgen, indem Sie Kinder entführen, Menschen erniedrigen, foltern.
Ein Hoch auf die wahren Werte ...
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zeroc88l
12.02.2025 09:49registriert Januar 2015
Roger Köppel soll angeblich mit seinem an Putin gerichteten Song "Let me interview you" die von Christoph Blocher gegründete autonome Republik Goldküste vertreten.
;t=204s
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